Vortrag: Wasser als Waffe / Wasser als Feind – Militärstrategie und das Hochwasser 1944/45 am Niederrhein
Vortrag von Ferdinand van Hemmen
Anfang Dezember 2024 ist es achtzig Jahre her, dass die Wehrmacht das Rheinwasser in beispiellosem Ausmaß als Waffe nutzte. Große Teile des Frontgebiets bei Arnheim und Nimwegen verschwanden unter Wasser. Die Wehrmacht hatte ihre Kontrolle über der wichtigen Rheingabelung stromaufwärts strategisch benutzt, um die alliierte Drohung zu verringern. Nach dem Ende der alliierten Großoffensive “Market Garden” gab es einen großen Einschnitt in der deutschen Front in den Niederlanden. Die Sorge der Nationalsozialisten, dass die Alliierten den Westwall, der bei Kleve endete, für einen neuen Angriff auf das Ruhrgebiet umgehen würden wuchs. Das Wasser sollte als Blockade genutzt werden. Während des Hochwassers im Herbst 1944 wurden die Deiche in der Nähe von Nimwegen und Arnheim gesprengt. Ein riesiges Gebiet im Rheindelta wurde überschwemmt. Aber die Überflutungen liefen nicht wie geplant. Um eine Überschwemmung zu verhindern, geschah ein Wunder: Zwei Gegner, Deutsche und Niederländer, beschlossen, ihre Kräfte im Kampf gegen das Wasser zu bündeln. Durch diese Zusammenarbeit konnte das Hochwasser gestoppt und eine große humanitäre Krise gerade noch rechtzeitig abgewendet werden. Der Vortrag vermittelt eine Vorstellung von der besonderen Kriegsführung im überfluteten Frontgebiet. Die Geschichte macht deutlich, - wie Menschen - sogar Feinde - in krisenhaften Situationen Schicksalsverbundenheit entwickeln und gemeinsam Lösungen finden können, um zu überleben.
Ort: VHS, Raum 300, 3. Etage, Ritterstraße 12-14, 46483 Wesel
Eintritt frei
Bildnachweis: Ferdinand van Hemmen
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46483 Wesel