Rondel, Bolwerck, Pastey und Bastion – Die Entwicklung des Festungsbaus vom 15.-18. Jahrhundert
Andreas Kupka M.A. schreibt zu seinem Vortrag: Vor 340 Jahren wurde einer der heute berühmtesten Repräsentationsräume Mitteleuropas fertiggestellt. Vielleicht nicht überall bekannt: im Spiegelsaal des Schlosses Versailles bei Paris ist am Deckenrand auch ein Plan mit dem Festungsgrundriss von Wesel abgebildet. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. feierte damit seine Besetzung der Stadt und ihrer Zitadelle im Jahr 1672. Wesel galt damals als eine der stärksten bastionären Festungen auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Grund genug, einen Blick in die Geschichte des Festungsbaus zu werfen.
Spätestens ab dem 15. Jh. stellten Schießpulver und Feuerwaffen neue Herausforderungen an das Befestigungswesen, denn die mittelalterlichen Befestigungen verloren ihren Sinn. Die Baumeister reagierten auf diese neue Bedrohung indem sie mit zahlreichen Möglichkeiten experimentierten, um die bestehenden Befestigungen der neuen Waffentechnik anzupassen.
Zahlreiche bekannte Architekten und Künstler wie Leonardo da Vinci, Michelangelo oder Albrecht Dürer hatten sich mit einer Verbesserung der Befestigungstechnik auseinandergesetzt. In Italien entstand ein modernes Konzept, das „bastionäre Befestigungssystem“, das ab Mitte des 16. Jahrhunderts auch nördlich der Alpen Verbreitung fand und über vier Jahrhunderte im Festungsbau in Europa und Übersee bestimmend blieb.
Dieses Konzept erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 18. Jh. unter dem Franzosen Sébastien Le Pestre de Vauban und dem Niederländer Menno von Coehoorn, den begabtesten und berühmtesten Festungsplanern und -bauern ihrer Zeit, deren Einfluss auch in der Festung Wesel ablesbar ist.
Der Eintritt ist frei! Volkshochschule, Ritterstraße 12, Raum 300, 3. Etage
Veranstaltungsdetails
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Veranstalter
Veranstaltungsort
46483 Wesel