WeselTour 6: Auf den Spuren Weseler Persönlichkeiten
Wusstet ihr, dass New York, die Rechtschreibung und das Periodensystem allesamt von Töchtern und Söhnen der Stadt Wesel beeinfluss wurden?
Und auch in der Gegenwart brachte Wesel einige bekannte Personen wie den Kabarettisten Dieter Nuhr oder Tagesschausprecher Jan Hofer hervor.
Die Tour auf einen Blick | |
---|---|
Streckenlänge | ca. 21 km |
Start- und Zielpunkt | Stadtinformation Wesel, Großer Markt 11, 46483 Wesel |
Infomaterial | Stadtinformation Wesel |
Großer Markt mit Dom und Rathausfassade (Nr. 1)
Der Große Markt ist der historische Mittelpunkt der Stadt Wesel. Prägnante Gebäude sind der im 16. Jahrhundert errichtete Willibrordi-Dom und das Historische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Beide Gebäude wurden nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg rekonstruiert. Gegenüber vom Rathaus an der Nordseite des Marktes, hat im 15. Jahrhundert der Maler Derik Baegert gewohnt. Er war einer der bedeutendsten deutschen Maler der Spätgotik und einer der ersten Maler überhaupt, der sich mit einem „Selfies“ auf seinen Werken verewigt hat. In der Galerie im Centrum des städtischen Museums (Nr. 2) kann das seinerzeit vom städtischen Magistrat beauftragte Gemälde „Eidesleistung“ besichtigt werden.
Centrum früher Kornmarkt und Herzogschloss (Nr. 2)
Das Gebiet rund um den Kornmarkt gilt als einer der ältesten Teile der Stadt. Früher wurde auf dem Kornmarkt das Korn aus dem nahe gelegenen Kornhaus verkauft. Dort, wo sich heute die Stadtbücherei befindet, stand bis 1945das Herzogsschloss - die Stadtresidenz des Landesherrn, wenn dieser in Wesel zu Besuch war.
Friedhof Caspar-Baur-Straße (Nr. 3)
Der Friedhof wurde 1805 außerhalb der ehemaligen Festungsanlage angelegt und wird bis heute genutzt. Auf dem Friedhof sind zahlreiche Honoratioren der Stadt, aber auch Kriegsopfer und Soldaten beigesetzt. Von der Weseler Künstlerin Eva Brinkmann ist die Statue „trauernde Vesalia“, ein Denkmal das an die Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert.
Lipperheystraße (Nr. 4)
Die Straße ist nach dem gebürtigen Weseler Hans Lipperhey benannt, der um 1600 das Fernrohr erfunden hat. Im östlichen Teil der Lipperheystraße hat eine ganze Häuserzeile die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg überstanden. Die stilvollen Altbauten geben einen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen der Stadt zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
Minuit Denkmal (Nr. 5)
Peter Minuit war ein Geschäftsmann und Diakon an der Willibordi-Kirche, der 1624 Wesel verließ, um sich der Niederländisch-Westindischen Companie anzuschließen. Peter Minuit hatte den Auftrag, die Ansiedlung und Kolonialisierung Nordamerikas voranzutreiben. Durch einen geschickten Handel konnte er die Insel Manhattan (New York) von den Indianern für umgerechnet 60 holländische Gulden erwerben.
Schilldenkmal (Nr. 6)
Das Denkmal wurde 1835 nach Entwürfen des preuß. Baumeisters Karl Friedrich Schinkel errichtet und erinnert an die Erschießung elf Schill’schen Offiziere in den Lippewiesen.
Elternhaus Ida Noddack-Tacke (Nr. 7) und Büste (Nr. 10)
Ida Noddack-Tacke war die Tochter des Weseler Lackfabrikanten Adalbert Tacke und eine der ersten Frauen, die in Deutschland Chemie studieren konnte und promovierte. Zusammen mit ihrem Ehemann Walter entdeckte sie die letzten beiden noch unbekannten Elemente im Periodensystem Rhenium und Masurium. Darüber hinaus stellte sie bereits 1934 die Behauptung auf, dass Urankerne unter Neutronenbeschuss in größere Bruchstücke zerfallen könnten. Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straßmann gelang schließlich die erste Kernspaltung. Ida Noddack-Tacke wurde mehrmals für den Nobelpreis vorgeschlagen.
Haus Duden (Nr. 8) und Büste (Nr. 9)
Konrad Duden, der Begründer der deutschen Rechtschreibung, wurde 1829 auf dem damaligen „Gut Bossigt“ im Ortsteil Lackhausen geboren. Heute werden die Gebäude als Hotel genutzt. Die Büste Dudens wurde 2011, anlässlich seines 100. Todestages, aufgestellt.
Ehem. Gymnasium (heute: Amtsgericht Wesel) (Nr. 11)
Das heutige Amtsgericht Wesel war ursprünglich das Königliche Gymnasium zu Wesel. Konrad Duden legte hier sein Abitur ab. Sinngemäß hieß es zu seinem Abschluss: „Sein deutscher Stil ist korrekt und zeugt von Nachdenken."